Alarmierung

Hintergrund

Bei den Feuerwehren der Stadt Wolfenbüttel handelt es sich rein um Freiwillige Feuerwehren. Im Gegensatz zu einer Berufsfeuerwehr sind hier die Feuerwehrleute nicht direkt vor Ort in den Feuerwehrhäusern sondern werden bei einem Einsatz alarmiert. Sie verlassen dann Schule oder Arbeitsplatz, um zum jeweiligen Feuerwehrhaus zu kommen. Doch wie erfolgt die Alarmierung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte? Es ist natürlich nicht möglich über einen Gong und eine Alarmdurchsage, wie es oft bei Berufsfeuerwehren der Fall ist, zu alarmieren.

Die Feuerwehren in Wolfenbüttel werden grundsätzlich über sogenannte digitale Meldeempfänger (DME) und teilweise zusätzlich über Sirenen alarmiert.

Inzwischen gibt es auch Systeme für Handy-Alarmierungen. Dieses System ist für die Stadt Wolfenbüttel seit einiger Zeit auch im Einsatz.


Einsatz-Dringlichkeit

Bei den Alarmierungen der städtischen Feuerwehren wird zwischen "Einsatz" und "Alarm" unterschieden.

Ist die Dringlichkeit, also das schnelle Eintreffen der Feuerwehr, gegeben, wird die Alarmierung als "Alarm" eingestuft. Das sind jegliche Meldungen, bei denen Menschenleben in Gefahr ist oder es bereits verletzte gibt. Auch sämtliche Brandeinsätze werden in der Regel (Ausnahme sind meist Brandnachschau und Lageerkundungen) aufgrund der von Feuer ausgehenden Gefahr als "Alarm" eingestuft.

Ist eine Dringlichkeit nicht gegeben, da keine akute Gefahr an der Einsatzstelle ausgeht oder Menschen verletzt/bedroht sind, wird die Meldung als "Einsatz" eingestuft. Das sind beispielsweise die klassischen Ölspuren.


Digitale Meldeempfänger

Jedes Mitglied der Feuerwehr erhält nach abgeschlossener "Grundausbildung" einen digitalen Meldeempfänger (DME), umgangssprachlich auch "Pieper" genannt. Dieses Gerät kann die Einsatz- und Alarmmeldungen der integrierten Regionalleitstelle (IRLS) in Braunschweig empfangen. Gab es früher noch Durchsagen auf den ähnlichen Funkmeldeempfängern (FME), wird heutzutage ein übermittelter Text auf dem Display angezeigt. So kann dort ein Alarmstichwort, bspw. für Verkehrsunfälle oder Brandeinsätze, aber auch der Einsatzort sowie weitere Infos entnommen werden. Das hilft den Einsatzkräften dabei, bereits die richtigen Fahrzeuge zu besetzen oder die richtige Ausrüstung anzulegen.

Der Meldeempfänger kann dank Gürtelclip bzw. passender Tasche einfach mitgeführt werden. Die Feuerwehrleute können so auch unterwegs ihre Alarmierungen empfangen.

Diese Art der Alarmierung wird auch "stille Alarmierung" genannt.


Handyalarmierung

Seit einigen Jahren ist es bei Stadtfeuerwehr, wie auch im gesamten Landkreis möglich, dass die Mitglieder der Einsatzabteilungen auch "mobil" alarmiert werden können. Voraussetzung dafür ist ein Smartphone. Über die App "Divera 24/7" erhalten die Nutzer dann parallel zu der üblichen Alarmierung per Meldeempfänger auch einen zusätzlichen Alarm. Eine hilfreiche Funktion ist dabei die Rückmeldung. Wird ein Mitglied also alarmiert, kann Rückmeldung gegeben werden, ob es sofort einsatzbereit ist oder erst in 10 oder 30 Minuten bzw. gar nicht verfügbar ist.

Bei der Handyalarmierung handelt sich aber um ein zusätzliches Alarmierungsmittel. Primäre Mittel sind weiterhin die digitalen Meldeempfänger bzw. die Sirenen.


Sirenen

Vielerorts weichen Sirenen den Meldeempfängern. In Wolfenbüttel hingegen bleiben Sirenen erhalten und werden aktiv zur Alarmierung der Ortsfeuerwehren genutzt. So wird bei den Ortsfeuerwehren Fümmelse und Leinde neben den digitalen Meldeempfängern (DME) grundsätzlich die Sirene parallel für die Alarmierung genutzt. Die Ortsfeuerwehr Adersheim wird nur noch bei Einsätzen mit Dringlichkeit ("Alarm") mittels Sirene alarmiert; bei Einsätzen ohne Dringlichkeit ("Einsatz") ertönen die Sirenen im Ort nicht mehr. Die Ortswehren Ahlum, Halchter und Salzdahlum erfolgt die Alarmierung per Sirene täglich zwischen 6 und 18 Uhr. Bei den verbleibenden Ortsfeuerwehren Groß Stöckheim, Linden, Wendessen und Wolfenbüttel ist eine Alarmierung per Sirene nur optional vorgesehen. Für den Bevölkerungsschutz dienen dennoch alle in der gesamten Stadt vorhandenen Sirenen. Sie werden auch beim nun jährlich stattfindenden bundesweiten Warntag am zweiten Donnerstag im September mit ausgelöst.

Diese Art der Alarmierung wird auch "laute Alarmierung" genannt.


Sirenensignale

Probealarm: einmal 15 Sekunden Dauerton

Sig1

Feueralarm: dreimal 15 Sekunden Dauerton

Sig2

Warnung (Herannahende Gefahr!): 3 Minuten gleichbleibender Dauerton

Sig3

Alarm (Gefahr!): 1 Minute auf- und abschwellender Heulton

Sig4

Entwarnung (Ende der Gefahr!): 1 Minute gleichbleibender Dauerton

Sig5


Besonderheiten

Um die Tagesalarmverfügbarkeit zu stärken und als schlagkräftige Einheit auszurücken, gibt es einige Ausnahmen, bei denen mehrere Ortsfeuerwehren zusammen alarmiert werden. So wird die Ortsfeuerwehr Leinde immer von der Ortswehr Adersheim unterstützt, mit der Ausnahme von einfachen technischen Hilfeleistungen und Türöffnungen, zu denen die Leinder Kräfte alleine ausrücken. Die Ortsfeuerwehr Adersheim wird ebenfalls von der Leinder Wehr unterstützt. Dies geschieht werktags zwischen 6 und 18 Uhr. Eine Ähnlichkeit gibt es bei der Feuerwehr in Halchter. Dort unterstützt zwischen 6 und 18 Uhr werktäglich die Ortsfeuerwehr Linden.


Probealarm

Um sicherzustellen, dass alle Alarmierungssysteme einwandfrei funktionieren, gibt es einen monatlichen Probealarm von Sirenen, Meldeempfängern und der Handyalarmierung. So werden die Systeme immer am ersten Samstag im Monat um 12 Uhr ausgelöst. Die Sirenen heulen dabei im Gegensatz zur scharfen Alarmierung nur einmal kurz auf (siehe Sirenensignale oben). Auf den digitalen Meldeempfängern (DME) wird ein entsprechender Text mit dem Hinweis auf den Probealarm angezeigt. Die gleiche Meldung erscheint auf dem Handy.

Seit 2020 findet außerdem der bundesweite Warntag statt, welcher auch eine Probelalarmierung darstellt. Dieser findet in der ganzen Bundesrepublik Deutschland statt und probt auch die Funktion weiterer Systeme für den Bevölkerungsschutz. Dieser Warntag findet zukünftig jährlich am zweiten Donnerstag im September statt.